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10 Tipps für deinen perfekten Zero Waste Sommerurlaub zu Hause

Draußen vor deinem Fenster lacht die Sonne, Vögel zwitschern und der Himmel erstrahlt in schönstem Blau. Mit unseren 10 Tipps für deinen perfekten Zero Waste Sommerurlaub zu Hause zeigen wir dir, wie du dir unzählige schöne und nachhaltige Momente in diesem Sommer erschaffst. Dazu musst du nicht extra verreisen, sondern kannst zu Hause bleiben. Wichtig ist, dass du Lust hast, deine Stadt oder dein Dorf mit ganz neuen Augen kennenzulernen.

1. Erstelle eine Zero Waste Sommerurlaub Bucketlist

Bevor du in deinen Zero Waste Sommerurlaub Abenteuer startest, solltest du dir eine kleine Bucketlist mit Aktivitäten machen, die du diesen Sommer erleben möchtest. Vielleicht hast du Lust ein paar unser folgenden Tipps auf deine Liste zu schreiben und uns danach davon zu berichten? Wir freuen uns über jedes Kommentar.

2. Geh spazieren und sammle Müll dabei

Du hast sicher ein Stück Natur in deiner unmittelbaren Umgebung. Falls du in einer Großstadt lebst, dann fahre mit dem Fahrrad raus in die Natur und suche dir eine schöne Route für einen Müll-Spaziergang aus. Bei einem Müllspaziergang im Wald lernst du die Natur mit ganz anderen Augen zu sehen. Oftmals fällt uns nicht auf, wie viel Müll eigentlich in der freien Natur verstreut ist. Achtest du bei einem Spaziergang gezielt darauf, dann wirst du schockiert sein, wo überall Verpackungsmüll zu finden ist. Nimm dir Behältnisse zum anschließenden Entsorgen des gefundenen Abfalls mit. Auch das Tragen von Handschuhen ist keine schlechte Idee, damit du dich nicht schneidest oder an scharfen Kanten verletzt.

3. Wandere auf einen Berg und pflanze einen kleinen Baum

Dein Zuhause bietet viele Möglichkeiten zum Wandern. Such dir die schönste Wanderroute aus, die du noch nicht gegangen bist, oder, die du am liebsten läufst. Deinen Rucksack packst du einfach voller leckerer Snacks in wiederverwendbaren Behältnissen, sodass du beim Picknick keinen Müll produzierst. Als kleines Highlight deiner Zero Waste Wanderung, kannst du einen kleinen Setzling mitnehmen und am Endpunkt deiner Wanderroute einpflanzen. Der kleine Baum lockt dich in Zukunft auch immer wieder auf diese Wanderstrecke, denn schließlich willst du schauen, wie er gedeiht.

4. Schlafe unter freiem Himmel in der Hängematte

Wann hast du das letzte Mal unter freiem Himmel geschlafen? Es wird Zeit, dass du deinen Zero Waste Sommerurlaub mit einer Nacht in der Hängematte aufpeppst. Ist es dir zu unheimlich deine Nacht in der freien Natur zu verbringen, kannst du deine Hängematte auch einfach auf deinem Balkon spannen oder dich mit einer Isomatte auf den Balkonboden legen. Vielleicht hast du aber auch einen Garten, in dem du eine Nacht unterm Sternenhimmel verbringen kannst. Auch umliegende Seen bieten mit ihren Ufern einen wunderbaren Ort, um mit Freunden draußen zu schlafen.

5. Sammle Sternschnuppen

Wenn du planst unseren dritten Zero Waste Sommerurlaubs Tipp umzusetzen, dann haben wir hier noch eine wunderbare Tätigkeit für dich, die du damit verbinden kannst. Suche dir in der Umgebung deines Zuhauses einen Ort, der durch möglichst wenig Lichtverschmutzung beinträchtigt wird und schaue bei einer sternenklaren Nacht in den Himmel. Dort kannst du neben atemberaubenden Sternbildformationen im Sommer unzählige Sternschnuppen sehen. Und vergiss nicht, dir bei jeder gefallenen Sternschnuppe etwas zu wünschen. Deine Wünsche kannst du in einem kleinen Notizbuch festhalten und später nachlesen, ob sie vielleicht sogar in Erfüllung gegangen sind. Inzwischen gibt es auch viele verschiedene Sternbild-Apps, die dir verraten, welche Sternformationen du vor Augen hast.

6. Besuche deine Stadt oder dein Dorf, als wärst du Tourist

Nimm dir Zeit deine Stadt oder dein Dorf einmal mit anderen Augen zu sehen. Plane einen kleinen Tagesausflug, als würdest du ihn für Freunde, die das aller erste Mal zu Besuch kommen planen und informiere dich über wichtige historische Eckdaten, interessante Fakten und gut gehütete Geheimnisse in deinem Heimatort. Mache anschließend den Tagesausflug selbst und besichtige die Plätze, zu denen du dir das neue Hintergrundwissen angeeignet hast. Wir versprechen dir, du wirst sie mit ganz anderen Augen sehen und viel schöner, als vorher finden.

7. Lade deine Freunde zu deinem Zero Waste Sommerurlaub ein

Am schönsten ist es natürlich, wenn du deinen Zero Waste Sommerurlaub mit deinen Freunden verbringst. Lade sie am besten zu deinen geplanten Zero Waste Aktivitäten ein. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: du erlebst tolle Dinge mit ihnen gemeinsam und du verbreitest charmant, ohne zu missionieren, deine nachhaltige Vision von einem müllarmen Leben.

8. Plane eine Zero Waste Grillparty

Sommer ist die Zeit zum Grillen. Leider fällt beim Grillen für gewöhnlich super viel Verpackungsmüll an. Das muss aber nicht sein, wenn du bei deiner Grillparty ein paar Dinge beachtest. Bitte deine Freunde ihre Salate nur aus unverpackten Lebensmitteln selbst zu machen. Um deinen Grill-Abend besonders nachhaltig zu gestalten, kannst du nur auf vegetarisches Grillgut setzen. Indem du Soja- oder Seitansteaks selbst einlegst, hast du eine wunderbare Fleischalternative, die auch Nicht-Vegetarier begeistern wird.

9. Gehe auf einen Natur-Kunst Spaziergang

Die Natur um dich herum hat so viel mehr zu bieten, als du täglich wahrnimmst. Sammle auf einem Spaziergang, bei dem du dich ausschließlich auf die kleinen Details der Natur konzentrierst, schöne Steine, bizarr geformte Stöcke, schöne Blüten oder Gräser. Deine gesammelten Utensilien kannst du Zuhause, oder sogar noch vor Ort, zu deinem ganz eigenen Kunstwerk kombinieren. Lege auf dem Waldboden einfach ein Mandala aus deinen gefundenen Schätzen. Auch Blütenmandalas aus Blumen in deinem Garten sind wahre Kunstwerke, die du im Sommer formen kannst.

10. Begib dich auf eine Mundraubtour

Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gibt es viele veschiedene Bäume, Sträucher und Kräuter, die der Öffentlichkeit gehören und nur darauf warten geerntet zu werden. Das Obst von Straßenbäumen landet oftmals auf der Straße, ohne dass jemand es verwertet. Warum also nicht eine leckere Sauerkirschmarmelade kochen oder einen Pflaumenkuchen backen? Auf der Karte von mundraub.org siehst du genau für deine Stadt, wo du Obst- und Nussbäume oder Kräuterwiesen findest.

8 Zero Waste Sommertipps

8 Tipps für deinen Zero Waste Sommer

Was haben wir sehnlich auf ihn gewartet und inzwischen ist er da, der Sommer 2021. Vielleicht hast du schon die ersten Nachmittage am See verbracht oder du bist sogar schon im Sommerurlaub unterwegs. Egal, wo du bist, zu Hause, in der Stadt, am Meer, in den Bergen, wir haben 8 Tipps für dich, die deinen Zero Waste Sommer um so einiges nachhaltiger und grüner machen.

1. Trinke Leitungswasser & nutze eine Trinkflasche

Wir haben es alle schon mal erlebt, die Sonne gibt alles und es sind 30 Grad im Schatten. Besonders wichtig ist es dann, dass du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst, am besten Wasser, damit dein Körper auf die Hitze angemessen reagieren kann. Mit einer wiederbefüllbaren Trinkflasche umgehst du das Risiko während deiner Sommer-Ausflüge plötzlich ohne etwas zum Trinken dazustehen. In vielen Orten gibt es inzwischen öffentliche Wasserhähne, an denen du deine Trinkflasche auffüllen kannst. Wenn du ungern Wasser trinkst, haben wir den ultimativen Tipp für dich: Pimpe dein Wasser mit leckeren Sommerfrüchten oder mach dir deinen eigenen „Eis-Tee“. Himbeeren, Erdbeeren oder Johannisbeeren verleihen deinem Leitungswasser einen fruchtigen Geschmack und versorgen dich mit wertvollen Vitaminen.

2. Eis in der Waffel oder im Glas

Unser nächster Tipp dreht sich um DIE Sommer-Spezialität schlechthin, die in deinem Zero Waste Sommer nicht fehlen darf: EIS. Es scheint fast offensichtlich, aber kaufe dein Eis am besten in der Waffel, anstatt im beschichteten Becher, den du anschließend wegwerfen musst. Wenn du zu den Menschen gehörst, die ungern Waffeln essen, dann ist für dich vielleicht die beste Zero Waste Option dein Eis einfach selbst zu machen und anschließend aus dem Glas zu löffeln. Es gibt unendlich viele tolle Rezepte, wie du dein eigenes Eis selber machen kannst. Unser Lieblingseis ist zum Beispiel selbstgemachtes Bananen-Eis mit Zimt, denn es eignet sich wunderbar, um im Supermarkt oder auch zu Hause alte Bananen zu retten, die bereits langsam braun werden. Du schälst deine Bananen einfach und legst sie für eine Weile ins Tiefkühlfach, bis sie gefroren sind. Anschließend mixt du sie in einem Mixer und gibst ein wenig Pflanzenmilch oder Wasser hinzu, bis eine cremige Masse entsteht. Alle Zimt Fans können die Eismischung mit einer Prise Zimt verfeinern und beliebig mit einem Süßungsmittel ihrer Wahl nachsüßen.

3. Stelle dein eigenes Anti-Mücken-Spray her

Mit den lauen Sommerabenden kommen leider jedes Jahr auch die Mücken. Viele Anti-Mücken-Sprays aus dem Laden enthalten allerdings ungesunde Chemikalien, die du eigentlich nicht auf deiner Haut tragen möchtest. Stattdessen kannst du dein eigenes Mückenschutzspray aus ätherischen Ölen, Alkohol und Wasser selbstherstellen. Je nachdem, welche ätherischen Öle du gern riechst, eignen sich vor allem Zitronella-, Lavendel-, Rosengeranie- und Teebaumöl.

4. Sammle Regenwasser zum Gießen deiner Pflanzen

Besonders, wenn es brühend heiß ist und die Sonne auf deinen Garten oder Balkon hinabprasselt, sind deine Pflanzen auf deine Unterstützung angewiesen. Tägliches Wässern ist im Hochsommer fast unumgänglich. Nutze den Sommerregen, um Regenwasser aufzufangen und damit deine Pflanzen zu gießen, um kein wertvolles Trinkwasser zu verschwenden.

5. Achte auf nachhaltigen Sonnenschutz

Viele herkömmliche Sonnencremes enthalten Chemikalien, die du weder deiner Haut, noch dem Gewässer, in dem du badest antun möchtest. Aus diesem Grund solltest du unbedingt auf umweltverträgliche Sonnencremes zurückgreifen, die frei von schädlichen Nanopartikeln und chemischen Inhaltsstoffen sind. Im besten Fall schützt du deine Haut durch Kleidung vor der Sonne und meidest die Tageszeit, in der die UV-Strahlung am intensivsten ist von 11 bis 15 Uhr.

6. Dusche kalt

Bei sommerlichen Temperaturen vergeht dir sicherlich die Lust auf ein heißes Bad. Aber sogar heißes Duschen kannst du im Sommer durch eine kalte Dusche ersetzen. Dadurch verkürzt du die Dauer des Duschens auf ein nötiges Minimum und beugst so der Verschwendung wertvollen Trinkwassers vor. Außerdem sparst du ebenfalls Energie, denn das Wasser muss nicht erhitzt werden. Wenn du umweltverträgliche Seifen verwendest, kannst du dein Duschwasser sogar auffangen, um deine Pflanzen damit zu gießen.

7. Buche Sommerurlaub ohne Flugreise

Verzichte bei deinem Sommerurlaub am besten auf eine Flugreise, sondern entdecke in deinem Zero Waste Sommer wunderschöne Reiseziele in deiner näheren Umgebung, beziehungsweise in anderen Regionen Deutschlands oder Europas, die du locker mit dem Zug erreichen kannst. Dadurch minimierst du deinen persönlichen CO2-Abdruck und lernst Gegenden kennen, die du vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattest.

8. Leave only Footprints & nimm Müll mit

Für den Fall, dass bei deinen Reisen oder Ausflügen diesen Sommer doch Müll anfällt, dann achte unbedingt darauf, dass du ihn nach deinem Picknick auch wieder mitnimmst. Nichts ist schlimmer, als Touristen, die ihren Müll einfach über all in der Natur verteilen. Ganz nach dem Motto „Leave only Footprints“ solltest du die Natur genauso hinterlassen, wie du sie vorgefunden hast. Wenn du Lust hast kannst du sogar kleine „Clean-Ups“ in deine Ausflüge mit einbauen. Besonders am Strand bietet es sich an, angespülte Plastikteile in einem Beutel zu sammeln und am Ende deines Spaziergangs ordnungsgemäß zu entsorgen.

Nachhaltiges Reisen - © Tomáš Malík

Nachhaltiges Reisen & Zero Waste Urlaub

Das Jahr 2019 ist vorbei und vielleicht planst du gedanklich schon den Urlaub für 2020. Stellt sich nur die Frage, wie geht nachhaltiges Reisen überhaupt? Unser heutiger Artikel, soll dir diese Frage beantworten und dir Inspiration für deine nächste nachhaltige Reise liefern.

Allgemeine Tipps für nachhaltiges Reisen

Bevor es ans Eingemachte geht, möchten wir dir ein paar allgemeine Tipps für nachhaltiges Reisen mit auf den Weg geben, die dir dabei helfen beispielsweise die Zero Waste Basics abzudecken:

  • Reise mit leichtem Gepäck:

    Stell dir die Frage, was brauchst du wirklich? Je weniger du mitnimmst, desto weniger CO2 Emission entsteht. Diesbezüglich können dir vielleicht auch die Tipps zum CapsuleWardrobe von the.ognc helfen.
  • ZW Essentials mitnehmen:

    Um auf deiner Reise beim „Auswärts Essen“ keinen unnötigen Müll zu produzieren, empfiehlt es sich, ein paar Dinge, wie Edelstahlstrohhalm, Gabel/Messer (Göffel), Beutel (für Lebensmittel) und eine eigene Trinkflasche oder einen Coffee-to-Go Becher mitzunehmen. Genauso kannst du bei deinen Hygieneartikel darauf achten, diese ohne Müll zu produzieren auszuwählen: Haarseife, Bambuszahnbürste, Toothtabs, Menstruationstasse. Besonders empfehlenswert für Reisen ist die Dr. Bronner Seife, die du für 18 verschiedene Dinge benutzen  kannst, unter anderem als Körperseife, Zahnpasta, zum Waschen und noch vielem mehr. Du bekommst sie auch als Seifenstück.
  • Lieber mit dem Bus/Zug Reisen:

    Wenn du die Möglichkeit hast, dann reise lieber mit dem Bus oder dem Zug, statt mit dem Flugzeug, einem Kreuzfahrtschiff oder dem Auto. Es gibt auch wunderschöne Flecken in Deutschland und unseren Nachbarländern in der EU, die nur darauf warten von dir entdeckt zu werden.  
  • Gute Planung:

    Wenn du dir schon vorher überlegst was du so brauchst vor Ort und was evtl. schwierig zu bekommen ist (z.B. sauberes Trinkwasser), kannst du schon vor der Fahrt überlegen, woher du plastikfreie/-arme Alternativen bekommen kannst. Nicht verzweifeln! Es gibt Länder, in denen ist es extrem schwer bzw. gar nicht möglich komplett müll-/plastikfrei zu reisen. Du hast dann die Wahl, entweder ein anderes Reiseziel oder den Müll in Kauf nehmen und zu versuchen ihn später an anderer Stelle zu sparen.
  • Auf die Umwelt achten:

    Deine umweltbewussten Verhaltensweisen von zu Hause, kannst du auch mit in den Urlaub nehmen, indem du künstliche Pools, beschneite Ski-Pisten, Golfplätze oder andere Orte, an denen wahnsinnig viel Wasser für deren Betrieb aufgewendet wird, meidest.
    Wir selbst reisen immer nach dem Motto „Take only memories, leave only footprints“, hinterlasse also weder Müll, noch nimm irgendwelche Naturgegenstände aus dem Urlaub mit, das gilt vor allem dann, wenn du dich in Naturschutzgebieten bewegst.

Ich packe meinen Koffer – nachhaltiges Reisegepäck

Zero Waste und Minimalismus gehen oft Hand in Hand, und da es besonders auf Reisen hilft, leichtes Gepäck zu haben, solltest du dir beim Packen ganz genau überlegen, was du wirklich mitnehmen möchtest. Gerade, was Kleidung angeht, stellt sich auch die Frage, hast du vor Ort die Gelegenheit zu Waschen, sodass du ggf. weniger Kleidung einpacken musst?
Wie oben bereits angedeutet, kann das vorherige erstellen eines Capsule Wardrobes hier total hilfreich sein, um nicht zu viele Klamotten mitzunehmen. Aber auch, um deine eigene Müllproduktion auf Reisen so gut es geht einzuschränken, ist eine genaue Planung beim Packen ausschlaggebend.

Zum Beispiel beim Thema Essen: Müll kannst du hier besonders vermeiden, indem du auf Einwegbesteck und Co. verzichtest. Dafür sind eine eigene Trinkflasche, ein Coffee-To-Go Becher, eine Brotbox, ein Baumwollbeutel, ein Edelstahl-Trinkhalm und ein Reise-Besteck unerlässlich. In der Box und dem Beutel kannst du Lebensmittel transportieren. In den Becher und die Flasche passt alles Flüssige, von Wasser über Tee, bis hin zu Suppe.
Eines unserer Reise-Essentials sind Stofftaschentücher, egal, ob man Dreck abwischen, sich die Nase putzen oder ein Süßes Teilchen vom Bäcker mitnehmen will, ein Stofftaschentuch kann man immer gut gebrauchen.

Welches Fortbewegungsmittel sollte ich für nachhaltiges Reisen wählen?

Insgesamt wurden durch den kommerziellen Luftverkehr im Jahr 2018 918 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das entspricht 2,5 % der weltweiten CO2-Emissionen. [1 Spiegel.de]
Ein Kreuzfahrtschiff stößt, im Vergleich zu Autos, 5 Millionen mal mehr Schadstoffe aus, auf selber Strecke.
Das CO2 Budget für jeden Menschen beträgt 2300 Kg pro Jahr. Ein Flug von Deutschland nach Mallorca und zurück verbraucht pro Person ca. 925 kg. Das ist, zum Vergleich, fast so viel, wie ein Jahr Autofahren.
Aber auch der Rest so einer Reise hat noch ein Budget, bei 14 Tagen Urlaub werden auf Mallorca im Durchschnitt bis zu weiteren 300 kg CO2 „verbraucht“. Das halbe CO2 Jahresbudget in 14 Tagen, selbst wenn man dann noch so spartanisch den Rest des Jahres leben würde, ginge die Rechnung nie klimaverträglich auf. [2 WWF]
Doch nicht nur Fliegen schadet der Umwelt, Kreuzfahrten sind noch schlimmer, laut Worldwide Fund for Nature verbraucht man allein bei 7 Tagen Kreuzfahrt 1224 kg CO2 (685 kg allein davon fallen aufgrund der Fortbewegung mit dem Schiff an, der Rest teilt sich in Verpflegung, Unterkunft und Aktivitäten auf dem Schiff). Ganz zu schweigen von den enormen Müllmengen, die auf einem Kreuzfahrtschiff entstehen.

Im Vergleich zu diesen beiden Schwergewichten fällt bei allen anderen Fortbewegungsmöglichkeiten bedeutend weniger CO2-Ausstoß an, selbst das Auto ist nur knapp halb so „schlimm“, wie das Fliegen. Bei einem vollbesetzen Auto teilt sich die Emissionszahl durch die Menge der Autoinsassen.  Verglichen hinsichtlich der entstehenden Treibhausgase pro Personenkilometer ist es also immer klimaverträglicher mit mehreren Mitfahrern, als alleine zu fahren. Und was ist nun die nachhaltigste Art zu reisen?
Am besten ist es wohl zu Fuß oder mit dem Fahrrad Weg zurück zu legen, aber das ist natürlich nur selten praktikabel.
Wenn es also doch mal etwas weiter weg gehen soll, bist du gut damit beraten lieber den Reisebus oder die Bahn zu nehmen. PKWs sind gut, wenn sie vollbesetzt sind (hier können Mitfahrgelegenheiten eine super Möglichkeit sein, um flexibel und schnell zu reisen).

CO2 Kompensation, falls du doch mal fliegst

Was immer Sinn macht, insbesondere beim Fliegen, ist die CO2 Kompensation mit Seiten oder Apps wie z.B. atmosfair oder compensio. Hier wird eine gewisse Summe bezahlt, für die dann z.B. Bäume gepflanzt und andere nachhaltige Projekte unterstützt werden.
Das Ganze ist nicht DIE optimale Lösung, denn dadurch wird das CO2 nicht weggezaubert, doch so wird zumindest eine Art Ausgleich zu den entstandenen Emissionen geschaffen.

Nachhaltige Unterkünfte & Reiseanbieter

Um nachhaltige Unterkünfte oder umweltbewusste Reiseanbieter zu finden gibt es ein paar tolle Anbieter, die sich auf die Zertifizierung von Hotels, Reiseveranstaltern etc. spezialisiert haben [3 UBA]:

  • Travelife – zertifiziert Reisebüros & Reiseveranstalter
  • TourCert – zertifizieren Reiseveranstalter, Hotels & andere Tourismusunternehmen sowie sogar Destinationen
  • GreenSign – zertifiziert Hotels
  • Viabono – zertifiziert Unterkünfte, wie Campingplätze, Bauernhöfe, Ferienwohnungen, Pensionen etc.

Zero Waste Reisen – Urlaub ohne Müll

Eine Frage, die von euch besonders oft gestellt wurde war: Wie kann ich im Urlaub so wenig Müll, wie möglich produzieren?
Wir können dir leider keine Liste geben mit allen Läden, Hotels und Co., die ein nachhaltiges Konzept vertreten, aber wir können dir zumindest sagen, wie du deine Reise leichter so planen kannst, dass sie möglichst Müll-frei wird.
Fangen wir vielleicht mit dem eventuell Schwierigsten an: Wasser.
In vielen Ländern ist das Leitungswasser nicht trinkbar, Alternativen werden nur in Plastik verkauft, was also tun?

  • Direkt ein Reiseziel aussuchen, wo du weißt, dass das Wasser trinkbar ist.
  • Nach sogenannten Refill-Stationen suchen (zum Beispiel mit der App „Refill my Bottle“)
  • Vor Ort nachfragen, ob das Wasser trinkbar ist.
  • Wenn du im Restaurant isst, frag auch, ob dein bestelltes Wasser aus einer Glasflasche kommt oder, ob du auch Leitungswasser haben könntest.
  • Bleiben wir doch gleich beim Essen. Besonders nachhaltig ist es vor Ort zu kochen, ob es bei deinem Urlaubsziel auch ZW Läden gibt bzw. Möglichkeiten unverpackt einzukaufen, findest du raus, indem du nach folgenden Dingen suchst (xy steht für die Stadt, in die du reist) Zero waste (shop) xy /unverpackt Laden xy/ farmersmarketxy / Bauernmarkt xy. Du kannst diese Suche auch auf Instagram anwenden, indem du einen Hashtag vor deine Suche setzt, z.B.: #zerowastecroatia. So kann man übrigens auch Leute vor Ort kennenlernen, die dir das Land und seine ZW Besonderheiten zeigen können.
  • Wenn du auswärts isst, macht es Sinn vorher einmal bei tripadvisor oder ähnlichen Anbietern nach Bildern der jeweiligen Location zu suchen, dort siehst du, wie die Gerichte serviert werden und kannst ggf. Servietten, Strohhalme und Co. abbestellen.
  • Mit Apps, wie vanillabean oder happycow kannst du auch gezielt nach veganen und vegetarischen Alternativen suchen.

Fortbewegung vor Ort möglichst CO2-arm

Auch wie du dich vor Ort fortbewegen willst, kannst du schon vorab herausfinden. Suche am besten heraus, wie die Infrastruktur aufgebaut ist, was ein Bus/Bahn Ticket, ein Fahrradverleih oder Ähnliches kostet. So kannst du planen, was in deinem Budget liegt und welche Orte du besuchen kannst.

Nachhaltiges Reisen in Deutschland & Europa

Wohin kann ich denn jetzt überhaupt noch reisen, wenn Fliegen sozusagen „tabu“ ist? Diese Frage hast du dir vielleicht auch gestellt, als du jetzt hier gelesen hast, dass Fliegen absolut nicht die nachhaltigste Reisemöglichkeit ist. Natürlich schreiben wir Niemandem etwas vor, wir möchten nur Anregungen schaffen. Wir glauben nämlich: Das Gute liegt so nah!
Und da es wirklich extrem viele tolle Reiseziele in Deutschland und der EU gibt, haben wir zwei Webseiten für dich, auf denen du richtig tolle Ideen sammeln kannst:

wirsindanderswo.de – hier findest du Tipps für viele mögliche Reiseformen, egal, ob Single, Familie, Aktiv oder lieber Wellness, fast jedes Bedürfnis wird abgedeckt

forumandersreisen.de – stellt Informationen zum Thema „anders“ Reisen zusammen, hier musst du gezielt nach Reisetipps für Deutschland oder Europa suchen


FairReisen – Buchempfehlung

Wie du vielleicht selbst schon bemerkt hast, ist das Thema Reisen ziemlich komplex. Denn es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, wie man seinen Urlaub verbringen kann.
Manche machen aus dem Urlaub auch gleich mehrere Monate oder sogar Jahre, was nochmal eine andere Art der Vorbereitung benötigt.
Dazu kommt, dass es sehr viele verschiedene Länder gibt mit unterschiedlichen Kulturen, Gesetzen, Hygienestandards und Co.
Da wir das nicht alles aufgreifen können, möchten wir dir heute ein Buch vorstellen, dass sehr umfassend über nachhaltiges Reisen informiert und somit ein super gutes Nachschlagwerk bietet. Egal, ob du nur einen Kurztrip oder doch eine längere Reise planst.

Und zwar geht es um das Buch „FAIRreisen“ von Frank Hartmann.
Es liefert dir jede Menge Infos darüber, welche Fortbewegungsart am grünsten ist, ob CO2 Kompensationen Ablasshandel sind, wie man anderen Kulturen respektvoll begegnet, worauf du bei der Reise-Planung achten solltest, wo du wichtige Infos bekommst und noch vieles mehr!
Was wir besonders gut finden an dem Buch ist, dass es auch ein extra Kapitel gibt, wie man bestimmte Reiseformen (wie z.B. Geschäftsreisen und Reisen als Mensch mit Beeinträchtigung) nachhaltiger gestalten kann.
Vielleicht gibt es das ja sogar in deiner Bibliothek, ansonsten kannst du auch mal bei rebuy oder medimops vorbei schauen, dort gibt es sehr viele gute Bücher gebraucht.

Wir hoffen du konntest dir ein paar unserer Tipps für nachhaltiges Reisen mitnehmen und deiner Reiseplanung für 2020 steht nun nichts mehr im Wege.