Als ich mich das erste Mal mit dem Thema Zero Waste beschäftigte, wusste ich nicht, dass man mit Zero Waste Geld sparen kann. Im Gegenteil, ich war besorgt, dass am Ende des Monats zu wenig Geld übrig sei und ich meinen Lebensstandard enorm einschränken müsste, damit ich Zero Waste leben kann. Dabei handelt es sich hierbei lediglich um ein weitverbreitetes Klischée, dass das Leben als Zero Wasteler teurer ist, wieso an dieser These nichts dran ist, lest ihr in unserem heutigen Artikel.

Wie genau und wodurch kann ich mit Zero Waste Geld sparen?

Der erste Schritt ist tatsächlich weniger Konsum.
Die zwei ersten Ansätze des Zero Waste Lebensstils sind refuse und reduce – auf gut Deutsch also ablehnen und reduzieren. Das bedeutet etwas pauschaler gesprochen, den eigenen Konsum (also, wie viel und was wir kaufen) zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.

Unsere Gesellschaft lebt im Überfluss, dieser kommt allerdings nur zustande weil Menschen dafür in anderen Ländern schuften, leiden und oft auch sterben.
Dazu kommt noch, dass in vielen Produkten neben dem Leid von Tier und Mensch auch oft Fette, Konservierungsstoffe, Chemikalien und andere Stoffe enthalten sind, die unserem Körper langfristig schaden können. Oft sind diese vor allem in verpackten Produkten zu finden.

Die Konsumfalle: wir kaufen zu viel und zu oft

Durch Werbung, schöne Verpackungen, Preisnachlässe und Co. werden wir animiert immer mehr zu kaufen. Auch Gratisproben & Co. sind oft sinnlos und aufwändig verpackt und somit echte Müllschleudern.

Uns wird eingeredet, wir müssten Bedürfnisse erfüllen, von denen wir vorher nicht mal wussten. Hinter nahezu jedem tollen Angebot steckt ein Industriezweig, der sich vor allem um eines kümmert: seinen eigenen Profit. Und durch geschicktes Marketing, geben wir beim allwöchentlichen Einkauf dann eben gerne mal mehr aus, weil uns noch ein paar tolle neue Produkte ins Auge gesprungen sind.  

Man gönnt sich ja sonst nichts, richtig? Und das denken wir uns mehrere Dutzend Mal pro Monat.
Da kommt dann doch ziemlich schnell viel unnötiger Müll zusammen.

Der Konsumfalle entgehen und mit Zero Waste Geld sparen

Doch wir haben die Möglichkeit, all diese Produkte abzulehnen bzw. zu reduzieren, wenn wir uns selbst eine Strategie zurechtlegen. Beispielsweise indem wir lernen, Dinge selber zu machen, Zeit als hohen Wert zu betrachten und lieber tauschen oder gebraucht, anstatt etwas neu zu kaufen.

Wenn wir uns also entscheiden, wieder zu einer natürlicheren Lebensweise zurück zu kommen, kann jeder von uns einiges an Geld sparen. Wir wissen, dass es eine große Umstellung ist, gerade unser Konsumverhalten wird von klein auf extrem geprägt. Doch es ist nicht unmöglich und es macht auch Spaß, sich bewusst damit auseinanderzusetzen, wie man sich selbst zu einem gesünderen, müllärmeren UND nachhaltigeren Leben verhelfen kann.

Geh raus – deine Stadt ist essbar

Um uns herum wachsen immer eine Fülle an Lebensmitteln, die wir im Grunde einfach nur sehen und einsammeln müssen, um sie zu nutzen. Auch in Städten gibt es viele Pflanzen, die Früchte tragen, Pilze, Kräuter und Nüsse, die wir ernten können. Was du alles direkt in deiner Nähe finden kannst, erfährst du  bei Mundraub.org.

So kannst du dir sparen, teure und oftmals verpackte Lebensmittel mit Zauberwirkung zu kaufen, denn sie gibt es, in ähnlicher Form, schon direkt vor deiner Haustür.

Weniger/keine Tierprodukte & regional sowie saisonal Einkaufen

Am Essen soll man nicht sparen heißt es, und dem stimmen wir mit einer kleinen Einschränkung zu: Es ist auch möglich sich wirklich gut zu versorgen, und dennoch den Geldbeutel ein wenig zu schonen.

Auch beim wöchentlichen Einkauf kannst du Geld und Verpackungen sparen und zwar, indem du auf saisonale und regionale Produkte zurückgreifst. Diese werden oftmals unverpackt und auf Wochenmärkten angeboten. Durch den geringen Transportweg weisen sie auch relativ geringe CO2 Emissionen auf. Außerdem kannst du so regionale Bauern oder Unternehmen unterstützen.

Eine weitere Möglichkeit weniger Müll zu produzieren und die Umwelt zu schonen ist, so viele pflanzliche, unbearbeitete Lebensmittel wie möglich zu essen. D.h. je weniger Fleisch, Milchprodukte und Eier wir essen, desto besser ist es für die Umwelt. Denn allein für z.B. ein Kilo Rindfleisch  werden ca 15.000 l Wasser benötigt und ca. 2,6 kg Futtermittel.  Auch im Preisvergleich ist hochwertiges Fleisch deutlich teurer, als dieselbe Menge an Obst/Gemüse, Getreide und Co.

Übrigens, wann welches Lebensmittel bei uns in Deutschland  Saison hat erfährst du durch sogenannte Saisonkalender. Dafür gibt es z.B. die kostenlose App „GrünZeit“.
So wird es super einfach für dich herauszufinden, welche Lebensmittel gerade besonders nachhaltig zu bekommen sind.

 

Viele weitere tolle Tipps, wie du mit Zero Waste Geld sparen kannst, findest du nächste Woche in unserem Teil 2 unserer Reihe “Mit Zero Waste Geld sparen”.

Photo: Maja Petric von Unsplash